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Heute war bei mir eine Ansichtskarte im Briefkasten, mit Correus de Mexiko Poststempel vom 26.02.2020. Die nackte Woman in Paradise, seit fast drei Monaten auf Reisen, landet nun als Gruß aus einer anderen Zeit, als so eine Art Zeitreisende, bei mir. Als ich die Karte zunächst nur von vorne sah wunderte ich mich – wer schreibt in diesen Zeiten eine Karte und vor allen Dingen von wo ?

Cenote Xcanche

Von der Halbinsel Yucatan, wo es zumindest am kleinen Dschungelsee Cenote Xcanche fast genauso aussieht wie auf der Karte: Traumhaft.

Der See ist Teil von Ek Balam, eine seit 1997 freigelegte kleine Ruinenstätte der mesoamerikanischen Kultur der Maya von ca. 100 n. Chr. Die Stätte befindet sich mitten im Regenwald. Der Name Ek Balam ist Mayathan und bedeutet „Schwarzer Jaguar“. Je nach Aussprache kann „Ek“ aber auch „Stern“ bedeuten und nach den jüngsten Ausgrabungen wurden sternenartige Malereien entdeckt, die auch eine Übersetzung des Namens auf „Stern Jaguar“ ermöglichen. Die Karte beginnt mit: …die Ruinen und die Natur sind wirklich magisch, eigentlich lohnt es sich schon dafür nach Mexiko zu kommen…

Darum wissend, dass es in Mexiko nicht nur schön sein kann, wie im Roman „Gebete für die Vermissten“ welcher seine Leser tief in den mexikanischen Dschungel treibt und in die Seelen seiner Bewohner, die so schmutzig wie ihr Äußeres ist, als „so etwas wie Verwandte von Papayabäumen, Leguanen und Schmetterlingen“ durchgehen, war ich froh, als die Absenderin der Karte, lange vor dieser, wieder unversehrt ankam.

Ek Balam

Die handschriftlichen Zeilen der Karte enden mit „Tut gut das Jahr mit Sommer zu starten…“ Die Maya glaubten an einen zyklischen Charakter der Zeit, d.h. der nächste Sommer(urlaub) kommt bestimmt, vielleicht aber erst Anfang des neuen Jahres ?

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