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35°50′ nördliche Breite, 129°13′ östliche Länge

Die koreanische Halbinsel wurde über tausend Jahre von der Silla-Dynastie regiert. Die historischen Welterbestätten in und um Gyeongju sind ein herausragendes Zeugnis für deren kulturelle Leistungen. Das alte Königreich Silla war eines der drei Reiche von Korea und erlebte seine Blütezeit im ersten Jahrtausend n. Chr, insbesondere nachdem es mit Hilfe der chinesischen Tang-Dynastie die beiden anderen Reiche im 7.Jh besiegte und Korea erstmals politisch vereinte. Gyeongju war unter dem Namen Seorabol die stolze Hauptstadt, wovon auch die riesige Sacred Bell of King Seongdeok mit Spitze in Form eines Drachen auf obigem Photo zeugt.

Als ich im Mai dort war gab es feierliche farbenprächtige Umzüge, die den Beginn der Ausgrabungen der alten Königsgräber vor 50 Jahren zelebrierten und Wachen die sie mit traditioneller Uniform und Schwert bewachten.

Die historischen Stätten von Gyeongju enthalten eine Vielzahl herausragender Beispiele der koreanischen buddhistischen Kunst in Form von Skulpturen, Reliefs, Ruinen von Tempeln und Palästen aus der blühenden Kultur der Silla-Dynastie, insbesondere zwischen dem 7. und 10. Jh…Viele dieser Relikte wie der, unten abgebildete, erhabene Ruhe und Gelassenheit ausstrahlende Buddha sind im Gyeongju National Museum zu bewundern.

Doch das ist alles nur Auftakt zur Tumuli-Park-Zone, die aus mehreren Gruppen von Königsgräbern besteht. Daereungwon („Park der großen Gräber“), die größte dieser Gruppen enthält 23 Königs- und Adelshügelgräber und erinnert mich an die surreale Teletubbies Gartenlandschaft.

„Hinter den Hügeln und keinem bekannt, liegt das Teletubby-Land“.

Schon in prähistorischen Zeiten siedelten in der Gegend von Gyeongju Menschen. Ihre Könige fanden hier unter mit Gras bewachsenen Hügeln ihre letzte Ruhestätte mit deren Größe sie ihre royale Autorität stärken und bis in Ewigkeit demonstrieren wollten. Lange Zeit standen Wohnhäuser zwischen den überdimensionalen bis zu 80 Meter hohen Erdhügeln. Erst 1975 wurden die Häuser abgerissen, die Gräber freigelegt und untersucht. Mittlerweile spenden große Bäume auf den parkartigen Rasenflächen zwischen den Tumuli angenehmen Schatten. Ob Fürst Pückler von diesem Ort wußte?

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Wahre Glanzstücke der Ausgrabungsfunde sind die prächtigen, filigranen Goldkronen, die den verstorbenen Herrschern als Grabbeigabe mitgegeben wurden und die vollendete Goldschmiedekunst Sillas repräsentieren.

Auch heute noch würde so manche „Prinzessin“ sich hier an einem der wichtigsten Selfie-Points der koreanischen Halbinsel damit bestimmt gerne krönen.

Jeder der 23 Hügel hat seine spezielle Bedeutung und Namen – so auch Cheonmachong die „Grabstätte des himmlischen Pferdes“.

Es ist das einzige Grab, welches auch von innen besichtigt werden kann.

Darin wurde ein Sattel aus Birkenholz mit der Abbildung eines weißen in den Himmel galoppierenden Pferdes gefunden, welches der Überlieferung nach die Toten in den Himmel trug. Ein Nationalschatz der nur alle Jahrzehnte ausgestellt wird und den ich schnell heimlich, still und leise photographierte.

Ein weiteres must-see ist die Namsan-Zone rund um den gleichnamigen Berg. Dort wurden über hundert buddhistische Tempel ausgegraben sowie zahlreiche in Felsen gehauene Buddha-Reliefs und Steinstatuen gefunden. Früher wurde von diesem Ort gesagt, es gebe dort „so viele Tempel wie Sterne am Himmel“. Der Buddhismus war bereits vor der Vereinigung aus China nach Silla gekommen und wurde zum Staatskult erhoben.

Aum, Aum, Aum…ich töne mehrmals das heilige Mantra, voller Dankbarkeit wieder zu Reisen – und das ist ja „nur“ das koreanische Vorprogramm zu Japan.

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