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Der Ostersonntag ist per Definition der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling. Ostern ist nach der Regel des Konzils von Nicäa aus dem Jahr 325 am Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang. Vollmond ist die sogenannte “Ostergrenze” (Terminus paschalis, Ostervollmond, Frühlingsvollmond, Ecclesiastical Full Moon/EFM). Kommt es wie in der vergangenen Nacht „zu einem Vollmond nahe eines Perigäums (also des erdnächsten Punkts der Mondumlaufbahn um die Erde), erscheint der Mond überall dort, wo er zu diesem Zeitpunkt zu sehen ist, entsprechend heller und größer“. So ein Perigäums-Vollmond wird auch als „Supermond“ bezeichnet, da er bis zu 14 Prozent größer und 30 Prozent heller erscheint als bei anderen Vollmonden. Deswegen werde ich wahrscheinlich auch schon seit zwei Tagen mitten in der Nacht wach und kann Stunden lang nicht mehr einschlafen. Mondsüchtig.

Heute hat Hanuman Geburtstag. Das wird in ganz Indien immer am Tag des Frühlingvollmondes als Hanuman Jayanti gefeiert. Hanuman ist eine (göttliche) Energie in Gestalt eines Affen. Seinen Geburtstag begehen viele Gläubige mit einem heiligen Bad und einem Tempelbesuch. Sie bestreichen sein Bildnis mit roter Farbe und schmücken es mit Blüten. Dabei singen sie Hanuman Chalisa, seine Hymne, und lesen sich Geschichten aus seinem Leben vor. Ihm wird nachgesagt negative Schwingungen aufzulösen und kraftvolle positive Energie zu aktivieren. Er gilt als treuer Helfer des Gottes Rama.

Hanuman und sein Heer beim Bau der Brücke nach Lanka

Der Legende nach kann er schnell wie der Wind fliegen, hat die Kraft Berge und Wolken auszureißen, und – auch ganz praktisch – seine Gestalt nach Belieben zu verkleinern oder vergrößern, Meere zu überspringen, wie einst als er mit einem Heer mythologischer Affenmenschen eine Brücke baut, über die der Gott-König Rama nach Sri Lanka gelangt, um dort seine entführte Gemahlin Sita aus den Klauen des Dämonenkönigs Ravana zu befreien. Ein echter Superman oder besser Super Monkey des hinduistischen Pantheon.

Adamsbridge von National Aeronautics & Space Administration

Rama´s Bridge heisst die Kette von Sandbänken und Inseln zwischen Indien und Sri Lanka.

Hanuman gilt als Sohn des Windes und symbolisiert damit auch Prana (sanskrit, Lebensatem, Lebenshauch), bedeutet im Hinduismus LebenLebenskraft oder Lebensenergie. Dadurch ist er insbesondere für alle Yogapraktizierenden interessant, denn der Atem führt wie Hanuman, Körper (Rama) und Geist (Sita) zusammen. Wann immer mir bewusst wird, dass ich mit meinen Gedanken ganz woanders bin, atme ich tief und langsam durch, versuche die umherspringenden „Affen im Kopf“ zur Ruhe zu bringen und spüre wie „Rama und Sita“ durch bewusstes Atmen wieder eins werden. Gerade im heutigen Jetzt, wissend um Tausende Menschen die weltweit in diesem Moment beatmet werden, empfinde ich tiefe Dankbarkeit für jeden Atemzug, der durch mich hindurchfliesst – ein und aus, hinauf und hinab, im ewigen Rhythmus, wie die Wellen des Meeres…es atmet mich. Einfach hingebungsvoll das tun, was gerade ansteht. Es ist meist genug Energie da, wenn wir mit vollem Herzen überzeugt sind, das Richtige zu tun. Die „richtigen“ Dinge fließen dann ganz von selbst; so wie der Atem. Wir sind im Flow.

Drop your head into your heart – und spüre wie dein Herz atmet.

Sonnenaufgang, Little Adam’s Peak, Sri Lanka.

Nächstes Jahr über Ostern bin ich hoffentlich wieder auf Reisen und teile mit euch eine schöne Topophilic Experience, vielleicht aus Sri Lanka ? Die Chancen stehen gut, da es heisst das bei Vollmond ausgesprochene Wünsche in Erfüllung gehen…

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