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54°90′ nördliche Breite, 8°29′ östliche Länge

Moin, moin – schaue am letzten Morgen des alten Jahr(zehnt) aus dem Fenster und entdecke am Horizont – kurze Unterbrechung des seit Tagen anhaltenden Schietwetters – das Ende eines schon etwas verwaschenen Regenbogens: cosmic colours. Ein Lichtblick, eine Begrüßung in (m)einer Gegend „irgendwo über dem Regenbogen“, wo „Träume wahr werden“ ?! 

Westerland ist einer der jüngeren Orte auf Sylt. Nachdem bei der Allerheilgenflut 1436 der Ort Eidum vollständig zerstört wurde, gründeten die Überlebenden auf den Heideflächen nordöstlich der alten Siedlung einen neuen Ort, westlich des einstigen Dorfes, soweit als möglich von den Stürmen geschützt im Inland gelegen, das Wester-Land. Das heutige Alt-Westerland wurde 1462 erstmals urkundlich erwähnt.

„Tor“ zu Alt-Westerland

Nachdem die ehemaligen Eidumer noch lange in ihre einsam in den Dünen stehende Kirche gingen, begannen sie nach 200 Jahren am Ostrand ihres neuen Dorfes mit dem Bau einer neuen Kirche, der heutigen Dorfkirche St. Niels, die wie das Eidumer Gotteshaus Nikolaus von Myra, dem Heiligen der Seefahrer, geweiht war. Das Inventar und die Glocke im ältesten Gebäude Westerlands stammen sogar noch aus der alten Eidumer Kirche.

St. Niels

„Westerland bestand 1778 lediglich aus 124 Häusern und war so arm, dass kein einziger Landbesitzer sich von seinem Land ernähren konnte, weil das fruchtbare Marschland entweder von der See weggespült wurde oder von den Dünen versandete, wie das Kirchenkollegium an den Herzog schrieb, verbunden mit der Bitte, eine Kollekte zur Renovierung der inzwischen baufälligen Kirche zu genehmigen.“ (Wikipedia) Darum müssten die Landbesitzer bei den heutigen Grundstückspreisen wohl kaum mehr bitten…

In den 1920er Jahren wurde Westerland ein mondänes Seebad. Tout Berlin machte sich auf den damals noch abenteuerlichen Weg zur Sommerfrische auf die Insel. Doch in den 1930ern machte es seinem Namen alle Schande und gehörte zu den Strandbädern die Juden die Aufnahme und Beherbergung verweigerten. Damit verlor es seinen Charme und Großteil seines vorherigen Hauptstadt Publikums und wurde zu einer provinziellen Kleinstadt.

Photo: Marcus Tröller

1949 folgte die Anerkennung als Seeheilbad. Dem Bauboom, der die Stadt in den 1960er Jahren erfasste, fielen viele alte Villen und Logierhäuser neuen Hochhausbauten zum Opfer.

Das Stadtbild veränderte sich entscheidend. Es entstanden große Apartmentblocks und Hotels die heute (leider ?) noch stehen, an die vergangene Zukunft der Moderne erinnern und fast schon wieder retroesk cool sind.

Jeden Tag sitz‘ ich am Wannsee (Ich am Main…)
Und ich hör‘ den Wellen zu
Ich lieg‘ hier auf meinem Handtuch
Doch ich finde keine Ruh‘
Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehen
Wann werd‘ ich sie wiedersehen? Manchmal schließe ich die Augen
Stell‘ mir vor ich sitz‘ am Meer
Dann denk‘ ich an diese Insel
Und mein Herz das wird so schwer
Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehen
Wann werd‘ ich sie wiedersehen? Oh ich hab‘ solche Sehnsucht
Ich verliere den Verstand (
Ich glücklicherweise nicht)
Ich will wieder an die Nordsee
Ich will zurück nach Westerland. (
Ich auch)

Ich will zurück, ich will zurück
Ich will zurück, ich will zurück
Nach Westerland
.

Die Ärzte, 1988

Stelle mir vor ich sei eine Nation, every body is a nation, welche wäre ich, oder wäre ich ein “Land in der See” wie Silendi, einer der vielen Namensursprünge dieser Insel, von Wasser, Regenbogen und ozeanischen Gefühlen umgeben, mit etwas Distanz zum festen Land ? Welches ist das Land deiner Träume, welche Farben hat es ?

We are rainbows – Enjoy a colourful new year !

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