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48°51′ nördlicher Breite, 2°17′ östlicher Länge

Inspiriert von „Musenfreundin“ Birgit Gräfin Tyszkiewicz, Designerin und Geschäftsführerin von ROMA e TOSKA I Storytelling Fashion (Merde – weiß leider nicht wie ich einen Hyperlink einfügen kann?) die unlängst über die Galerie Dior berichtete, pilgerte auch ich in diesen Tempel der Mode. Ein Ort der Geschichte(n), Kreativität und Savoir-faire.

Das Dior Stammhaus befindet sich in einem vom amerikanischen Luxus Architekten Peter Marino umgestalteten Hôtel particulier (Stadtpalais) im Herzen von Paris: form follows fashion. Dort kreierte er ein 360° Markenuniversum, indem man nun auch essen (Tipp: in der Patisserie gibt es köstliche Macarons) schlafen (in der für eine Nacht mietbaren Dior-Suite) träumen, durch drei Gärten flanieren, shoppen, schöner werden und sich bilden kann.

Die Galerie veranschaulicht in einer immersiv opulenten Inszenierung den Geist der Pariser Haute Couture und bewahrt die Erinnerung an die historische Adresse: 30 Avenue Montaigne, über die der Geist von Christian Dior seit 1946 zu schweben scheint, das Jahr in dem er beschloss hier das Atelier zu eröffnen. „Es muss die Avenue Montaigne 30 sein. Hier lasse ich mich nieder und nirgendwo sonst!“ La vie est belle à Paris!

Schon das Entrée mit einer „Diorama“ Wendeltreppe, die von Glasvitrinen mit unzähligen, in allen Schattierungen des Regenbogens abgestimmten 3D-Druck Miniaturobjekten aus dem Dior-Universum umgeben ist, verzaubert.Très Instagrammable!

Nein, auf der Treppe das bin nicht ich, sondern eine der stylishen Fashionistas die hier sehen und gesehen werden wollen…

Die Geschichte des Hauses wird in 13 Themenräumen inszeniert. Eine Geschichte, die nicht nur von Modeschöpfer Christian Dior, sondern auch von den Frauen geschrieben wurde, die seine Modelle trugen – ein who is who der Damen von Welt, weiblicher „Göttinnen“- von Marlene Dietrich, Josephine Baker, Lauren Bacall etc. bis zu Natalie Portman.

Zu den Highlights gehören beeindruckende von oben durch eine Glasdecke einsehbare Rekonstruktionen der Mannequin-Kabinen und des Büros von Dior, Originalskizzen, ikonische Entwürfe

oder die Nesselmodelle im milchweiß ausgeleuchteten „Ateliers de Rêve“, Prototypen der Haute-Couture, an denen die petites mains sich Tage und Nächte lang in der Kunst der Vollendung übten. „Whatever you do – for work or pleasure – do it with passion! Live with passion…“ Christian Dior

Eine Wunderkammer der Mode…

Die bedingungslose Leidenschaft für Kunst, aber auch für die Natur und ihre bezaubernde Schönheit prägten Diors Silhouette und feierten mit der femme-fleure im New Look das joie de vivre der Nachkriegszeit.

Zwischen 1947-57 revolutionierte Monsieur Dior die Codes der Eleganz and Weiblichkeit und erschuf ein Mode Imperium von einzigartigem Rang.

Seinen Ballkleidern ist der prächtige „Le Bal de Dior“ Saal gewidmet, der die festlichen Kreationen in einem animierten Zeitraffer von Sonnenauf- bis Untergang – in magische Licht und Klangeffekte hüllt.

Die dekadenten Bälle und Feste des 20. Jahrhunderts, Bal Vénitien, Nuit des Châteaux… gehörten zur Philosophie und Inspiration des Modemachers: „Such parties are genuine works of art.„.

Ich bin im Modehimmel!

I think of my dresses as an ephemeral architecture, dedicated to exalting the beauty of the female body.

Fast schon berührt von so viel Wille zu Schönheit und verschwenderischer Fülle denke ich an eines meiner Lieblingszitate: Exuberance is beauty. William Blake

Weniger körperbetont und flowerlike wie die X und Y Linien von Dior sind die Körper verhüllenden H Linien der Kimonos (für alle Damen ohne Wespentaille, mich eingeschlossen, komfortabler…). Die Geschichte dieses traditionellen japanischen Kleidungsstücks von seiner Entstehung vor 1000 Jahren über sein goldenes Zeitalter in der Edo-Zeit (1603-1868), bis in die Gegenwart ist aktuell in einer auch sehr empfehlenswerten Ausstellung im Musée du quai Branly zu besichtigen. Ab 1850 wurde der Kimono in den Westen exportiert und hat seitdem zahlreiche Modedesigner inspiriert, so auch John Galliano für Dior – siehe obiges Photo mit Kimono Kostüm in rosé.

„The air of Paris is really the air of couture.“ …and of love

Wenige Tage nach meinem Besuch bekam ich von einem Freund der weder wußte das ich in Paris war noch bei Dior…ein Armband aus Diors 30 Montaigne Kollektion, in der Dior seinen Wurzeln und seinem Erbe auf die Spur geht, geschenkt. Das Armband mit dem legendären „CD“-Schriftzug legt sich ab jetzt sanft um mein Handgelenk – mich an die wundervollen Synchronizitäten die mir das Leben schenkt erinnernd.

Um Verflechtungen geht es auch bei Valkyrie Miss Dior – die Herbst Winter 2023/24 Schau der aktuellen CD Designerin Maria Grazia Chiuri. Sie tritt mit Valkyrie in einen Dialog über Catherine Dior, die Schwester von Monsieur Dior: Eine starke, unabhängige Frauenfigur, Mitglied der Résistance, die einen Großteil ihres Lebens der Blumenzucht widmete.

In der nordischen Mythologie sind Walküren Gottheiten, die dem Gott Odin dienen. Inspiriert von diesen kraftvollen, mutigen und kämpferischen Frauen, entwarf die portugiesische Künstlerin Joana Vasconcelos eine Schau mit von Blumen übersäten Stoffen, eine Hommage an die femme-fleure und die prachtvolle Natur, die dem Gründer so sehr am Herzen lag. Liberté meets féminité.

Demnächst werde ich bei ROMA e TOSKA´s It´s a Dienstag über Architektur und Mode erzählen: Zwischen Häuten.

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